In die Poesie gehört die Ökonomie basiert auf dem hochdramatischen Briefwechsel zwischen dem vor genau 30 Jahren verstorbenen Autor Thomas Bernhard und seinem Verleger Siegfried Unseld, in dem bei jeder Zeile alles auf dem Spiel steht. Reizende Komplimente für die „geliebte Bibliothek Suhrkamp“ stehen neben Bernhardschen Schimpftiraden und gnadenlosem Geschacher um Vorschüsse und Honorare.
„Ich forderte 40.000 DM, weil ich es eilig hatte, in zwanzig Minuten. Unseld hatte zu diesem Zeitpunkt vierzig Grad Fieber. Ich forderte also damals, wie ich heute denke, für jeden Fiebergrad des Verlegers tausend Mark.“
Der Schriftsteller erpresst, foltert und umgarnt seinen verständnisvoll argumentierenden Verleger mit unerschöpflicher Energie, Penetranz und Brutalität. Der Briefwechsel zwischen Thomas Bernhard und Siegfried Unseld ist ein fesselndes Zwei-Personen-Stück zwischen Komödie und Tragödie, kompromisslos liebevoll und vernichtend.